Manchmal wünschen sich Partner vom anderen Veränderung. Wenn Dinge die Beziehung stören. Manchmal klappt dann die Veränderung, manchmal ist sie zu schnell. Passiert dann so schnell, wie wenn jemand sprichwörtlich „den Schalter umgelegt“ hat. Was dann manchmal zu großer Verwirrung führt – im Guten wie im Schlechten. Vorneweg – wir finden Veränderung gut. Und wir Lebewesen können auch nicht anders. Wir verändern uns sogar täglich – je nach Stimmung, Verfassung und Energie, die wir aktuell haben. Worum es uns – auch in unserer Arbeit – geht, ist die Geschwindigkeit, in der es passiert. Da sind wir eher die Freunde der kleinen Schritte. Klein, stabil, zielführend. Dies auch vor dem Hintergrund, dass unser Nervensystem immer eine gewisse Zeit benötigt, um Dinge zu verarbeiten.
Veränderung darf nicht zu schnell sein
Diese kleinen Schritte haben wir beide in unseren Traumatherapie-Ausbildungen gelernt. Immer darauf achten, dass nicht nur der Kopf, sondern vor allem der Körper hinterher kommt. Bei unseren Kunden darauf zu achten, welche Schritte und welche Geschwindigkeit denn aktuell möglich ist. Wenn eine Veränderung nicht gelingt, dann war es meistens zu schnell und zu viel. Wir achten gemeinsam mit unseren Kunden darauf, ins richtige Tempo zu kommen. Was ist gerade möglich? Wo fühle ich mich noch sicher? Damit die Bewegung aus einer Stabilität heraus kommt, die wir in unser normales Leben integrieren können. Und uns nicht überfordern. Das ist manchmal wie bei einem Kind, das etwas aus dem dunklen Keller holen soll. Wie macht es das meistens? Schnell und laut pfeifend oder singend?
Das sind zwei Bewältigungsmechanismen, damit wir unsere Angst nicht spüren müssen. Und genau darum geht es in unserer Arbeit: Uns selbst zu spüren. Zu spüren, was gerade möglich ist. Was bei solchen Schritten in uns passiert und welche Empfindungen kommen. Um diese zu integrieren. Oder eine Pause zu machen. Oder einen kleinen Schritt zurück, damit es wieder stabil wird. Und von dem Punkt aus den nächsten Schritt zu machen. Nachhaltig.