Verschieben Sie keine wichtigen Entscheidungen – Sie verlängern das Leiden

Verschieben Sie keine wichtigen Entscheidungen - Sie verlängern das Leiden

Entscheidungen in der Partnerschaft: Generell gehen wir ergebnisoffen in unsere paartherapeutischen Sitzungen. Fragen die Erwartungen des Paares ab, natürlich auch die Zielsetzung der einzelnen Sitzungen. Damit schaffen wir Orientierung. Mit was die Menschen, die zu uns kommen, auf jeden Fall rechnen können ist, dass wir sagen, wie wir weiterverfahren würden. Wenn wir in den Schuhen unserer Gegenüber stecken würden. Da wir aber die Freiheit der Menschen schätzen, muss jeder selbst für sich entscheiden, wie er mit unseren Empfehlungen umgeht. Und manchmal empfehlen wir auch eine Trennung, oder zumindest, dass man darüber nachdenkt. Nämlich dann, wenn sich der eheliche Stellungskrieg schon lange hinzieht. Aber auch das müssen unsere Kunden selbst entscheiden.

Leiden verlängern, weil ich keine Entscheidungen treffe

Eine Erfahrung haben wir aber, was das Thema Entscheidungen angeht. Wenn diese nicht irgendwann getroffen werden, dann verlängert und vergrößert sich das Leiden. Viele Menschen drücken sich vor solchen Entscheidungen. Weil sie dann eventuell auf etwas verzichten müssen. Oder nochmals neu anfangen. Ängste haben und/oder innere Blockaden, meistens durch alte Glaubenssätze hervorgerufen. Auch das ist normal – wir sind Gewohnheitstiere. Weil Gewohnheit auch eine gewisse Sicherheit bietet. Im Guten wie im Schlechten. Und dennoch fühlen sich die Menschen, die eine Entscheidung treffen, im Nachhinein sehr befreit. Verstehen oft gar nicht, warum sie so lange gezögert haben. Leben auf, gestalten Ihren Alltag neu.

Keine Entscheidung zu treffen ist im Grunde genommen auch eine Entscheidung. Ich entscheide mich, nichts zu entscheiden. Wenn Sie das so lesen, dann können Sie aber keinem anderen mehr die Schuld in die Schuhe schieben. Weil Sie sich dafür entschieden haben. Niemand anders. Sich das bewusst zu machen, verändert manchmal auch die Situation: Ich werde mir meiner Handlungsmacht bewusst. Weil ich sehe, dass ich es bin, der sich entscheiden muss. Und dann kann ich, oder eben nicht. Aber – ich bin immer wieder auf mich zurückgeworfen. Ab und zu schafft schon diese Erkenntnis einen stabileren Boden, auf dem ich meine nächsten Schritte mache.

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