Wir Menschen sind verschieden. Aber in allen von uns gibt es ein recht aktives Nervensystem, das uns auf Trab halten kann. Gepaart mit Empfindungen und Emotionen. Das ist quasi ab Geburt in uns eingebaut. Aber – nicht alle Menschen nutzen dies bewusst. Oder haben den Zugang zu Empfindungen und Emotionen verloren. Oder nur sehr eingeschränkt – wir sprechen dann von Kopf oder Herz. Die gute Nachricht ist: Es ist alles da. Die schlechte Nachricht: Nicht jeder kann es nutzen. Und was hat das mit Partnerschaft zu tun? Wir erleben sehr oft Paare, bei denen nicht beide Partner Zugang zu Ihren Empfindungen haben. Manchmal auch ungleich verteilt – während meistens der weibliche Part vermehrt zur Fraktion „Herz“ gehört, ist der männliche Part mehr nüchtern/analytisch unterwegs. Bis dahin nichts Schlimmes: Gegensätze können sich auch wunderbar ergänzen. Und jeder seine speziellen Fähigkeiten gewinnbringend der Partnerschaft zur Verfügung stellen.
Kopf oder Herz: Spannungen in der Partnerschaft
Herausfordernd wird es aber dann, wenn die Partner sich nicht mehr verstehen. Kopf will an Herz senden, Herz an Kopf – aber irgendwie klappt die Kommunikation nicht mehr. Man redet aneinander vorbei. Fühlt sich vom jeweils anderen nicht mehr gesehen, verstanden. Und kommt mit seinen Nöten nicht mehr an den anderen ran. Da dies ganz persönliche, biografisch geprägte Kommunikationsstile sind, empfehlen wir bei dieser Konstellation zunächst Einzelgespräche. Um in einem geschützten Raum gemeinsam zu schauen, wie eine Verbindung wieder reaktiviert und verstärkt werden kann. Gerade bei Kopfmenschen zu schauen, ob da abwärts des Halses wirklich nichts mehr ist. Oder etwa doch? Was es denn braucht, damit die Kommunikation zwischen Oben und dem Rest wieder in Gang kommt.
Was denn dazu geführt hat, die Welt mehr analytisch zu sehen und den Rest zu vernachlässigen. Wie weit und schnell der Herzpartner denn andocken darf. Welche Grundvoraussetzungen dafür da sein müssen? Vielleicht vorneweg: Dies braucht auch Therapie-Zeit, ist also nicht in einer Sitzung zu erreichen. Aber – es lohnt sich!