Wie eine gute Trennung gelingen kann, ist ein schräger Titel für einen Beitrag. Und dennoch ernst gemeint. In unsere Praxis kommen Paare, weil sie gemeinsame Herausforderungen haben. Meistens kommen sie fünf Jahre zu spät. Und manchmal ist es möglich, die Herausforderungen zu meistern. Manchmal nicht mehr. Dann steht eine Trennung im Raum. Oft gar nicht so einfach, vor allem bei langjährigen Partnerschaften. Gut ist es in unseren Augen, wenn dieser Prozess nicht von außen (neue Partnerschaft) beeinflusst wird. Sondern zwischen den beiden Partnern bleibt. Gut ist es auch, wenn beide Partner es schaffen, „erwachsen“ zu bleiben. Sprich, die Verantwortung für die eigenen Anteile – jeder für sich – zu übernehmen. Und sich im Klaren darüber zu sein, dass der Trennungsprozess mit Schmerzen verbunden ist. Etwas geht zu Ende, was bisher Bestand hatte.
Eine gute Trennung – wie sie gelingen kann
Gleich vorneweg – jeder durchläuft in einem solchen Prozess verschiedene Phasen.Ähnlich wie sie Elisabeth Kübler-Ross auch der Sterbephase zugeschrieben hat: Nicht wahrhaben wollen ist die Erste. Dann kommt meistens Wut. Und das Bedürfnis, verhandeln zu wollen. Daran schließt sich eine Art Depression an und letztendlich geht es in die letzte Phase über: Die Akzeptanz der Situation, so wie sie ist. Nach unserer Erfahrung können Sie die Phasen nicht abkürzen. Sondern durchlaufen sie mit allen Empfindungen und Emotionen, die sie beinhalten. Und – je mehr ich diesen Kreislauf der Gefühle akzeptiere, ihm mich vielleicht hingebe, desto schneller durchlaufe ich die jeweilige Phase.
Dabei können die Familie und Freunde helfen. Die natürlich nah sind und die Gefahr in sich haben, dass sie Dinge befeuern, die nicht befeuert gehören. Sich hier externe Hilfe zu holen, ist auch kein Zeichen von Schwäche. Sondern das Gegenteil: Stärke. Und das wohltuende Eingeständnis, dass ich manche Wege nicht alleine beschreiten muss. Sondern mich dabei auch begleiten lassen kann. Selbstgewählt und erwachsen. Und vielleicht macht das Noch-Paar das auch gemeinsam. Als Abschluss eines gemeinsamen Weges.