Oft besteht ja der Wunsch, an einer Partnerschaft etwas zum Guten zu verändern. Weil etwas holperig läuft. Und dann kommen die Paare gemeinsam. Was auch für eine erste Sitzung gut ist, damit wir einen Eindruck von der Situation des Paares bekommen. Und beide ihren Teil der Geschichte erzählen können. Immer mit dem anderen Partner als “Zeuge”. Unsere größte Aufgabe ist dann aber, zusammen mit dem Paar herauszufinden, wo denn die Probleme verortet sind. Wirklich in der Partnerschaft, oder doch eher auf der persönlichen Ebene. Wir sagen auch biografischen Rucksack dazu, den jeder Mensch mit sich herumträgt. Um vielleicht zu einem Bild zu kommen: Der biografische Rucksack ist für uns so etwas wie das Fundament oder Bodenplatte eines Partnerschaftshauses. Das sollte sehr stabil sein. Damit die Stockwerke darüber ebenso stabil sein können. Wir sind also beim Thema Einzelsitzungen versus Paarsitzungen.
Einzelsitzungen tun jeder Paartherapie gut
Vielleicht ein Beispiel dazu: Wenn einer der Partner alles für den anderen tut, dann ist das sehr liebenswert. Problematisch wird es nur, wenn er sich dabei selbst vernachlässigt. Nicht mehr das tut, was ihm Spaß macht. Oder er braucht, um seine Bedürfnisse zu erfüllen und aufzutanken. Dann beginnt oft ein unguter Kreislauf.Die Unzufriedenheit wächst, man fühlt sich irgendwann ausgebrannt. Die Nerven liegen dann irgendwann einmal blank. Man wird gereizter. Parallel beginnt das Fingerpointing auf den anderen. Viele sind in einer solchen Situation unbewusst geneigt, den anderen für den eigenen Zustand verantwortlich zu machen. Und genau hier setzen wir mit unserer Arbeit an. Zu schauen, wo denn die Ursachen liegen. Wer für was verantwortlich ist. Und wer sich um was kümmern sollte.
Oft erleben wir, dass wenn Partner an sich arbeiten, die Herausforderungen auf der Paarebene kleiner werden und/oder verschwinden. Auf einmal kommen wieder zwei Menschen zum Vorschein, die jeder mit sich zufrieden sind. Und das wirkt sich dann auf das erste Stockwerk des Hauses (Paarebene) aus. Garantiert.
