Manchmal ist einer der Partner nicht mehr in der Partnerschaft zufrieden. Manchmal sind es auch beide Partner. Dann hagelt es Vorwürfe von der einen, oder von beiden Seiten. Unsere Arbeit ist es dann erst einmal zu schauen, was sich denn im Laufe der Zeit verändert hat. An einem selbst, am Partner und generell in der Partnerschaft. Denn irgendwann – meistens in den ersten Jahren – war ja alles gut, sonst wäre die Verbindung nicht zustande gekommen. Und klar. Wir Menschen verändern uns im Laufe der Zeit. Haben zu verschiedenen Zeitpunkten im Leben verschiedene Bedürfnisse. Und verschiedene Phasen im Leben, in denen es andere Zielsetzungen gibt, die vielleicht nachteilig auf die Partnerschaft einzahlen. Da steckt manchmal der eine zurück, manchmal der andere. Und manchmal müssen auch beide Partner zurückstecken.
Vorwürfe in der Partnerschaft
Und gerade dieses Zurückstecken kann ein Auslöser für Vorwürfe sein. Derjenige, der mehr zurück steckt, kann vielleicht Dinge nicht verwirklichen, die ihm wichtig sind. Oder er nimmt – vermeintlich – Rücksicht auf den anderen. Vernachlässigt dabei sein selbst. Was wir oft erleben ist, dass dies meistens ein schleichender Prozess über viele Jahre ist. Und auch mit der Unfähigkeit des vorwerfenden Partners zu tun hat, sich abzugrenzen, sich durchzusetzen und – seinen Weg zu machen. Und so schwelt dann über die Zeit ein innerer Groll, der sich in Vorwürfen zeigt. Es gibt ja ein altes Sprichwort: Wer mit den Fingern auf den anderen zeigt, auf den zeigt mindestens ein Finger zurück“. Sprich: Oft bin ich zwar auf den anderen sauer. Im Grunde aber am meisten auf mich selbst, weil ich es zugelassen habe, dass ich mich nicht um mich genug kümmere.
Gerade in solchen Situationen tut es gut. innezuhalten und als ersten Schritt den Blick auf mich selbst zu lenken. Wo habe ich mich vernachlässigt? Wann habe ich nicht rechtzeitig „Nein“ gesagt, Grenzen gesetzt? Warum habe ich vielleicht zu viel Rücksicht genommen? Und warum – vielleicht gibt es da ja ein Muster in meiner Biografie. Wenn diese Fragen geklärt sind, erst dann lohnt sich ein Gespräch mit dem Partner.,