Wir erleben sehr oft, dass Paare mit „Kommunikationsproblemen“ zu uns kommen. Was wir in den ersten Gesprächen aber oft entdecken ist, dass hinter dem vordergründig genannten Problem meistens eine Überlastung steckt. Vulgo: Stress. Da bleibt kaum Zeit für die persönliche Erholung, noch weniger Zeit für das gemeinsame unternehmen im Alltag. Und daraus entwickeln sich dann Partnerschaftsdramen, weil beide Partner zu kurz kommen: Sowohl auf der persönlichen, als auch auf der Paar-Ebene. Die eigene Überlastung zu sehen und anzuerkennen, ist der erste Schritt. Kein leichter Schritt, so unsere Erfahrung. In einer Welt, die nach höher, schneller und weiter schreit, bedeutet das fast eine Niederlage. Ich kann nicht mehr mit dem Tempo mithalten.
Gemeinsam mehr unternehmen und sich dabei entspannen
Gemeinsame Unternehmungen erhöhen die Bindung. Man verbringt Zeit miteinander, erlebt vielleicht Neues und kommt sich dabei wieder etwas näher. Lernt sich besser kennen. Kann vielleicht mehr durchatmen. Und den anderen natürlich auch. Bis dahin ist es meistens aber ein etwas weiterer Weg. Weiter deswegen, weil wir an unseer Tempo gewöhnt sind. Es als normal betrachten, obwohl wir schon weit über unsere Komfortzone hinweg sind. Und vielleicht neu lernen müssen, wie wir etwas mehr Zeit für uns freischaufeln. Oft auch etwas loslassen müssen, an dem wir festklammern. Stillstand bei uns selbst einfordern, nicht immer tun, sondern nichts tun. „Die Kunst des Müßiggangs“ heißt ein nettes Buch. Ein Bestseller. Weil viele unter der Überlastung leiden.
Für meinen persönlichen Müßiggang bin ich selbst verantwortlich. Kein Fingerpointing auf den Partner möglich. Um aus einer entspannteren Lage dann gemeinsame Interessen wieder zu entdecken. Die vom Alltag „unter den Teppich“ gekehrt wurden. Aber Vorsicht: Bitte nur kleine Schritte machen. Wir – unser Nervensystem – verkraften solche Veränderungen nur in verdaubaren Dosen. Um uns erst einmal wieder daran zu gewöhnen, in den Alltag zu integrieren. Auch in einem solchen Fall helfen wir gerne bei der Integration weiter.