Die eigene Rente und Partnerschaft

Die eigene Rente und Partnerschaft

Die eigene Rente ist oft ein lang ersehnter Zeitpunkt – endlich mal nicht mehr täglich zum Arbeiten gehen, mehr Zeit und Muße haben für die Dinge, die man schon immer tun wollte. Paradiesisch eigentlich. Und dennoch für viele Beziehungen ein einschneidender Punkt – denn auf einmal ist der Partner 24×7 anwesend. Hat seine eigene Ideen. Und – sucht neue Beschäftigungsfelder. Was uns auffällt – natürlich ist da die große Sehnsucht auf der einen Seite, auf der Seite der sinnvollen Freizeit-Beschäftigung ist aber sehr oft ein großes Loch. Zu wenig Interessen, zu wenig Hobbies und zu viel Zeit.

Das hat Auswirkungen auf die Partnerschaft. Vor allem dann, wenn im Vorfeld keine Vorbereitung stattgefunden hat. Wenn keine Träume und Wünsche geäußert wurden, was man denn tun möchte. Sich mit dem Partner abgestimmt hat und vielleicht schon in den letzten beiden Jahren seine wöchentliche Arbeitszeit reduziert hat – auf 60 oder 80 Prozent. Um langsam vom gewohnten Level schon mal etwas abzubremsen und sich an den Zustand des weniger gefordert seins zu gewöhnen. Dazu kommt auch die Auseinandersetzung mit der “Arbeit als sinnstiftendes Element” – wer bin ich dann, wenn ich nicht mehr arbeite?

Rente: Jeder Wechsel im Leben bedarf der Vorbereitung

Und vor allem bei großen Wechseln. Wenn es darum geht, aus einem Zustand der Überlastung (was unserer Meinung nach bei sehr vielen Erwerbstätigen Normalzustand ist) in den Zustand der freien Zeit zu gehen. Es geht dabei immer um das “zuviel” – auf der einen Seite zu viel Anspannung und Arbeit, dann auf einmal zuviel Zeit, die gefüllt werden mag. Denn den Müßiggang haben wir alle schon lange auserzogen bekommen.

Gerade dieses Thema “Vorbereitung auf die Rente” kann auch Thema in Paarsitzungen sein. Gemeinsam entdecken wir die verbleibenden Lebenspläne, spüren Wünsche und Bedürfnisse auf. Hinterfragen manche Dinge, die nach unserer Meinung “zu viel” sind und versuchen, gemeinsam mit unseren Gegenübern einen guten Übergang von Mensch 5.0 zu Mensch 6.0 zu schaffen. Damit die Paare die vermehrte Zeit auch gemeinsam gut erleben können. Vielleicht gepaart mit einem gemeinsamen Rückblick auf die bereits verlebte Zeit und eine ganz klare Ausrichtung auf das, was vor einem liegt.

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