Altlasten in der Beziehung aufräumen

Altlasten in der Beziehung aufräumen

Innerhalb unserer Paartherapie gibt es immer wieder das Thema “Altlasten”. Damit meinen wir die vielen Verstrickungen, die Partner noch in frühere Beziehungen haben. Sei es die Sorge als Elternteil um die Kinder, die in einer früheren Beziehung entstanden sind. Oder finanzielle Verpflichtungen. Aber auch das Gefühl von Schuld. Dem verlassenen Partner etwas schuldig zu sein. Sich um ihn noch kümmern zu müssen, Kontakt halten zu müssen. Eigentlich ganz ehrenwerte Themen. Nur – sie stören meistens die neue, aktuelle Beziehung. In der systemischen Therapie gibt es die Empfehlung, dass neue Systeme Vorrang vor alten Systemen haben. Leichter geschrieben, als getan – wie uns die Themen unserer Paare immer wieder vor Augen führen.

Jeder ist für seine Altlasten selbst verantwortlich

Ein genereller Rat von uns ist, dass man Vergangenes besser abschließen soll. Damit alles ein Ende hat. Und gleichzeitig etwas Neues beginnen kann. Das kann zum Beispiel in Bezug auf Kindern aus einer früheren Partnerschaft sein, dass man sich auf sein Eltern-Sein konzentriert. Und die vergangene Paarebene abschließt. Weil sie vorbei ist. Und dabei auch konsequent alles vermeidet, was mit dieser vergangenen Paarebene zu tun hat. Ein weiteres Beispiel sind finanzielle Verpflichtungen gegenüber dem alten Partner. Hier kann es sinnvoll sein, diese auf einen Schlag abzulösen. Quasi mit einer Schlussabrechnung. Anstatt durch die monatliche Überweisung Monat für Monat wieder daran erinnert zu werden.

Sinnvoll ist es auch, mit dem neuen Partner neue Orte und Urlaubsziele zu erkunden. Anstatt dahin zu reisen, wo man schon mit dem anderen war. Fotoalben, digitale Archive usw. auszumisten. Schöne Erinnerungen zu behalten, Ballast abzuwerfen, auszumisten. Das kann auch mit kleinen, wirkungsvollen Ritualen passieren. Verbrennen von Fotos und verstreuen der Asche, um eines davon zu nennen. Um dann, Altlastenfrei mit dem neuen Partner sich neu und ungebunden ausrichten zu können. In Richtung neue, gemeinsame Zukunft mit weniger Störpotential. Unbeschwerter eben.

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