Eine unserer Standard-Fragen in einer ersten Sitzung gilt auch dem Stress. Oder der Überlastung. Ob sich da etwas verändert und/oder erhöht hat. Denn Stress bei einem oder beiden Partner wirkt sich definitiv negativ auf die Beziehung aus. Das geht gar nicht anders. Jede Überlastung macht etwas mit uns, mit unserem Nervensystem. Wir werden dünnhäutiger, brauchen mehr Ruhezeiten und ziehen uns oft auch deswegen zurück. Um alleine zu sein. Gerade die Dünnhäutigkeit eines oder beider Partner ist dann das Zünglein an der Waage. Denn dadurch besteht oft die Tendenz, alles auf die Goldwaage zu legen. Oder schnell genervt zu sein. Und – die eigene Lunte wird auch kürzer! Viele erinnern sich hier auch an das HB-Männchen aus den 70ger Jahren.
Stress sollte kein Dauerzustand sein!
Sollte die Anspannung bei Ihnen und in Ihrer Beziehung gerade hoch sein, dann empfehlen wir meistens, dass jeder der Partner für sich an einer Stressregulation arbeitet. Um überhaupt wieder in der Beziehung anzukommen, offen für sich und den anderen zu sein. Meine Frau und ich haben uns mit diesem Thema während unserer Ausbildungen intensiv auseinander gesetzt. Und ein neues Verfahren dazu in unser Repertoire mit aufgenommen – das Safe and Sound Protocol. In jeweils zwei Einzelsitzungen wird das begleitende Verfahren vor- und nachbearbeitet und währenddessen erhalten Sie Zugang zu einem speziellen Musikprogramm, das direkt auf die Selbstregulation einzahlt.
Wenn damit eine gesunde Selbstregulation angestoßen wird, die Partner wieder Boden unter den Füßen spüren, dann kann auch meistens sehr effektiv an der Paardynamik weitergearbeitet werden. Aber – erst muss das Fundament wieder stabil sein, bevor es auf der Ebene der Partnerschaft weitergehen kann, so unsere Herangehensweise mit den verschiedenen Ebenen, auf die wir in einer Partnerschaft immer treffen – Mensch / Partner / Eltern. Wenn die menschliche Ebene aufgrund von Überbelastung wackelt, dann wackelt auch der gesamte Überbau. Und wir haben es uns angewöhnt, dann nicht zu versuchen auf der Paarebene zu arbeiten, sondern am Fundament.