Rücksichtnahme aus Angst vor Bindungsverlust

Rücksichtnahme aus Angst vor Bindungsverlust

Nicht dass wir uns von Anfang an falsch verstehen – wir lieben Menschen, die Rücksicht nehmen. Rücksicht auf sich selbst und daraus auch Rücksicht auf ihr Umfeld. Die also ganz genau mitbekommen, was in ihnen vorgeht und wie es ihrem eigenen Körpersystem geht – und mit derselben Achtsamkeit auch mit ihren Mitmenschen umgehen.

Allerdings – manchmal ist Rücksichtnahme fehl am Platz. Zum Beispiel dann, wenn einer der Partner in einer Paarbeziehung immer auf den anderen Rücksicht nimmt, weil der Partner

  • zu viel arbeitet
  • seine kleinen Schwächen im Haushalt hat
  • gerade, seit mehreren Monaten keine Lust mehr auf Sex und das nicht so richtig erklären kann
  • die Weiterbildungen Vorrang vor allem anderen haben
  • und und und…..

Viel Rücksichtnahme passiert aus Angst vor Bindungsverlust

Genau das erleben wir vor allem in Paarbeziehungen. Es wird aus Angst vor dem Bindungsverlust Rücksicht genommen. Und dabei geht es zum Teil massiv in die Selbstabwertung. Garniert mit einem schalen Gefühl bzw. Wut im Bauch. Es brodelt inwändig und unterschwellig. Und tut letztlich keinem der beiden Partner gut.

Ein erster Schritt: Sich die Zeit nehmen zu schauen, wo man überall Rücksicht nimmt. Ein zweiter Schritt zu schauen, ob man das gerne macht oder ob man das Gefühl hat, zu kurz zu kommen. Um dann zu erforschen, welche Empfindungen denn diese Rücksichtnahme begleiten: Ist es die Angst vor Bindungsverlust oder nicht mehr zu genügen? Und manchmal hilft es auch, sich bewusst zu machen, in welchem Alter diese Rücksichtnahme denn gelernt wurde. Nicht dass ein kindlicher Anteil in Ihnen Ihr erwachsenes Leben bestimmt.

Und aufbauend darauf, die ersten Schritte in die andere Richtung zu machen und sich wieder mehr Platz und Raum in der Beziehung zu nehmen. Damit der andere einen auch wieder besser sehen kann, damit man selbst wieder ein bisschen mehr Kontur bekommt.

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