Reden oder Schweigen?

Reden oder Schweigen?

Reden oder Schweigen – was ist die bessere Alternative, wenn einen etwas am Verhalten seines Partners stört? Generell gibt es hier wohl keine starre Einteilung in “Richtig oder Falsch”, weil es jeweils von der Situation abhängt. Allerdings stellen wir in der Arbeit mit Paaren oft fest, dass die Tendenz eher in Richtung Schweigen, Aussitzen, Verharmlosen geht. Um des lieben Friedens willen oder weil man aus einer solchen Bagatelle keinen Sturm machen möchte. Was allerdings in den Menschen passiert, ist meistens Folgendes: Man erkennt ein Verhalten oder eine Unterlassung beim Gegenüber, die einem selbst auf den Keks geht. Vulgo, man ärgert sich drüber oder ist verletzt. Weil man an dem Punkt vielleicht überempfindlich ist oder weil es vielleicht auch generell an der gegenseitigen Wertschätzung in der Partnerschaft mangelt.

Dann – kurzes Überlegen: Ansprechen oder Schweigen. Wie gesagt, oft Schweigen. Aber irgendwo muss man ja mit seinem Ärger oder seiner Wut hin. Entweder man zieht sich dann zurück und ärgert sich im Stillen, man erstarrt und kriegt gar kein Wort heraus. Und notiert es sich meistens in einer Art “Rabattmarkenheftchen”. Auf jeden Fall ist die Stimmung dahin und die gute Laune ebenso. Das merkt dann auch der Partner, der seinerseits darauf mit seinen Mitteln der Wahl reagiert. Oder eben nicht. Meistens verschiebt sich dann die eigentlich angebrachte Kritik auf einen anderen Punkt, auf ein anderes Level: Man reagiert “zickig”, gerät “in Stress”, ist unausstehlich und und und….

Reden macht lockerer

Die Situation hat auf jeden Fall mit Anspannung zu tun, die man im eigenen Körper spürt und die meistens auch atmosphärisch im Raum zu spüren ist. Das Spiel lässt sich unendlich weiterspinnen. Fazit: Meistens geht es beiden Partnern nicht gut. Im Gegensatz dazu: Ansprechen und klären. Und wenn man Angst hat vielleicht schauen, wovor genau die Angst besteht. Und daran lässt sich dann arbeiten, denn meistens ist die Angst davor größer, als sich das Ereignis dann in Natur darstellt. Und wenn die Angst vor dem Reden zu groß ist, dann kann ein Ortswechsel helfen – aufstehen, sich kurz bewegen. Vielleicht einen anderen Platz suchen. Und schauen, ob es dann vielleicht einfacher geht.

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