Die Angst der Männer in Beziehungen

Die Angst der Männer in Beziehungen

Kein einfaches Unterfangen über die Angst der Männer in Beziehungen zu schreiben. Und trotzdem ein Thema, das unterschwellig in vielen Paarbeziehungen die eine oder andere Rolle spielt. Vor allem bei dem Klassiker-Thema: “Mein Mann redet nicht mit mir” oder “Mein Mann zieht sich zurück” und  “Mein Mann macht Dinge heimlich”. Alles Verhaltensweisen, die beim Gegenüber zu Verletzungen führen, zu Missverständnissen in der Partnerschaft, zu Konflikten. Und oft steckt dahinter, dass sich Männer in privaten Beziehungen nicht trauen, sich bewusst abzugrenzen. Nein zu sagen, zu etwas, was sie nicht wollen. Oder sich vom Gegenüber erdrückt fühlen und keine Antworten auf die Fragen haben.

Die Angst der Männer in Beziehungen – unsere Theorie

Es gibt während der Kindheit eine Zeitspanne, in der es beim Kind darum geht, seinen eigenen Willen zu entdecken – Eltern kennen das, die Trotzphase, das permanente Nein. Diese Phase ist wichtig, um zu lernen, sich abzugrenzen. Zu lernen, dass mit einem Nein nicht auch die Beziehung gestört oder vorbei ist, sondern dass es in einem Punkt von vielen anderen Punkten darum geht, dass dieser Punkt eben nicht passt. Je nachdem, wie Eltern in dieser Zeit mit der Entwicklung des Kindes umgehen, kann das Kind lernen, dass es seinen Willen haben darf. Oder es muss ihn verstecken – nach vorne freundlich sein, angepasst, ruhig, still und lieb. Der Harmonie mit den Eltern zuliebe.

Wenn ich als Kind dieses Verhalten lernen musste, dann verfeinere ich unbewusst diese Strategie im Laufe meines Lebens. Sie wird zu meiner bevorzugten Verhaltensweise. Auch dann, wenn ich längst erwachsen geworden bin. So weit, so gut. Nur im erwachsenen Leben tut das irgendwann nicht mehr gut. Zum Beispiel in Beziehungen. Denn ein offen gezeigtes Nein schützt mich und die Dinge, die ich brauche. Und gleichzeitig bietet ein Nein auf Grenzen, an denen der Kontakt zum Partner möglich ist, denn Kommunikation findet nur dort statt, wo auch Grenzen sind, an denen man sich spürt.

Und was hat das mit der Überschrift zu tun? Viel – uns fällt auf, dass es vor allem die Männer sind, die dieses Verhalten zeigen – schweigsam sind, nichts sagen, obwohl sie etwas zu sagen hätten.

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