Oft kämpfen Männer und Frauen im Beruf um die besseren Plätze, um die größeren Aufträge, um Macht, um Arbeit und natürlich auch um Zuwendung und Anerkennung. Zum Teil ein Kampf mit allen Mitteln. Was bedeutet es aber für meine Beziehung, wenn ich den anderen bekämpfe, wenn ich das andere Geschlecht bekämpfe um selbst mehr Vorteile zu haben.
Kann ich dann nach einem langen Arbeitstag abends einfach aus dem Anzug steigen und ein liebevoller & fürsorglicher Freund, Mann oder Vater sein. Kann ich das auch als Frau meinem männlichen Gegenüber? Oder wieviel von dem täglichen Berufszündstoff nehme ich mit in meine Beziehung? Und lasse sie dort ab, wo sie nicht hingehört – an meinem Partner. Oder geht es in meiner Partnerschaft auch um Macht und Ohnmacht? Und muss deshalb kämpfen, damit ich den Platz bekomme, der mir vermeintlich zusteht?
Auch Singles kämpfen!
Und wenn ich alleine lebe – wie viel Kampfeswillen nehme ich in meine Partnersuche? Wie durchlässig ist meine Rüstung? Oder versuche ich es auf allen Ebenen und mit aller Gewalt an einen neuen Partner zu kommen, die die heutige Zeit und Technik so bietet? Habe ich durch diesen Kampf noch genügend Energie im Herzen?
Und wie weit bin ich selbst noch fähig und willens, zu investieren, Gefühls-Vorschuss zu geben. Oder halte ich mir alles offen – um weiter zu suchen und mich nicht wirklich auf mein Gegenüber einzulassen. Und in wie weit möchte ich an mir selbst arbeiten? Oder ist es bequemer, die Erfüllung dessen, was mir fehlt an Gesellschaft, Politik, Kirche und den potentiellen Partner zu delegieren?
Leben und Beziehung an sich kann auch entspannt sein. Ohne Kampf. Liebe an sich bedeutet, dass ich etwas bekomme, ohne dafür kämpfen zu müssen oder eine Gegenleistung abliefern muss. Vielleicht bleiben Sie kurz stehen und sortieren Ihr bisheriges Leben – wo glauben Sie, kämpfen zu müssen? Wo tun Sie es? Und – ist es denn wirklich notwendig, so unter uns Erwachsenen?