Fixierung oder was?

Fixierung oder was?

Eine gute Freundin von uns sagte, dass man in einer Beziehung auch immer mal wieder weggehen muss, um wiederkommen zu können. Also kleine Auszeiten von der Beziehung zu nehmen, sich um sich selbst zu kümmern, für sich sein, es sich gut gehen zu lassen. Damit das Individuelle, das einen Menschen ausmacht, nicht untergeht in dem Gemeinsamen, das eine Partnerschaft so mit sich bringt. Damit wieder das Pendel zwischen Autonomie versus Symbiose ausschlagen und in Bewegung bleiben kann.

Wir gegen den Rest!

Das  erleben wir sehr oft bei längeren Beziehungen – sie ‘verschanzen’ sich fast gegen den Rest der Welt, sich einigeln und sich wie Heckenkinder benehmen und sich total auf die Zweisamkeit fixieren. Dabei gehen meisten die individuellen Bedürfnisse, Eigenheiten, Wünsche und Ansprüche verloren. Werden abgespaltet, unterdrückt und negiert. Und irgendwann kommen sie dann wieder hoch. Mit einer Heftigkeit, die beide Partner erschrecken. Und der Beziehung dann nicht gut tun, oder ihr den Gnadenstoß versetzen.

Die eigenen Werte

Dabei ist es doch viel spannender, neben dem Gemeinsamen, das Partner aneinander bindet auch die Unterschiede zu entdecken. Unterschiede sind dazu da, damit man miteinander in Kontakt kommt. Den bekommen wir nur an unseren Grenzen. Wie ein neugieriger Polarforscher sich und den anderen immer wieder neu zu entdecken! Und diese Unterschiede auch zu leben, sich den Freiraum zu nehmen. Weg zu gehen, um wieder zu kommen. Und sich dabei zu beobachten, wie es für mich selbst ist, wegzugehen und wieder zu kommen. Und wie es sich anfühlt, wenn mein Partner weggeht und wiederkommt.

Anstatt sich nur auf den einen Pol zu fixieren und in der Fixierung dann kleben zu bleiben. Das bedeutet dann auch, seine Lebendigkeit einzubüßen und früh zu vergreisen. Lebendigkeit deswegen, weil unsere Zellen sich ausdehnen und zusammen ziehen. Also lebendig sind. Und wenn dies nicht mehr der Fall ist, dann bedeutet das meistens den Tod.

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