Tango tanzt man am besten zu Zweit

Tango tanzt man am besten zu Zweit

Was hat die Überschrift “Tango tanzt man am besten zu Zweit” mit Paartherapie zu tun? Vielleicht auf den ersten Blick nicht gleich ersichtlich – aber wir gehen fest davon aus, dass nie nur einer der Partner an etwaigen Herausforderungen in einer Partnerschaft schuld hat. Wenn man überhaupt von Schuld sprechen kann. Es gehört immer ein zweiter Mensch dazu, mit dem ich interagiere. Und aus der Interaktion kann dann eine partnerschaftliche Herausforderung entstehen. Warum schreiben wir das? Wir erleben sehr oft, dass es bei den Paaren, mit denen wir arbeiten, zu einseitigen Schuldzuschreibungen kommt. “Weil Du das oder das machst kommt es zu dem oder dem” ist da eine gebräuchliche Aussage. Was aber vergessen wird – wenn einer der Partner etwas macht, dann gehört ein anderer Mensch dazu, der dies zulässt. Und schon sind wir beim Tango zu Zweit.

Tango als Synonym für partnerschaftliche Interaktion

Und dann geht es in der Paartherapie darum, gemeinsam herauszufinden, warum Verhalten entsteht und zugelassen wird. Dabei begleiten wir dann beide Partner auf ihrer Reise zu ihrem eigenen Verhalten. Es geht um Eigenverantwortung für das Handeln oder Zulassen und oft auch um Beratungsresistenz eines oder gar beider Partner. Auch dafür haben wir Verständnis, denn es ist einfacher, auf den anderen zu zeigen und zu fordern, als eigene Fehler einzugestehen. Wir gehen aber immer von einer Beteiligung beider Partner aus.

Deshalb ist es uns auch sehr wichtig, beide Partner mit an Bord zu haben. Und aus diesem Grund fragen wir auch sehr direkt, ob beide Partner an der Herausforderung arbeiten wollen. Oder ob einer sich nur zurücklehnen möchte und uns als Paartherapeuten eher in der Ecke von Richtern stellt, die dem anderen jetzt mal “ordentlich einheizen”. Dafür haben wir ein feines Gespür und lassen uns nicht in eine solche Ecke stellen. Dann ist es fairer, den Prozess abzubrechen, anstatt Zeit und Geld für etwas aufzuwenden, was nicht geht. Und daraus ergibt sich eine spannende Frage vor dem Prozess: Sind Sie beide an einer gemeinsamen Arbeit interessiert oder hat sich einer von Ihnen schon aus der Partnerschaft insgeheim verabschiedet.

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