Leben und leben lassen in einer Partnerschaft

Leben und leben lassen in einer Partnerschaft

Leben und leben lassen: Wir leben in einer Hochleistungsgesellschaft. Und viele haben den Wunsch der permanenten Optimierung in sich – oder werden von der Außenwelt dazu gedrängt. Und manchmal hat diese Optimierung etwas mit Verbiegen einer Persönlichkeit zu tun. Macht beiden Seiten keinen Spaß. Und dann frage ich mich, das aus diesem netten Satz “Leben und leben lassen” in der Realität geworden ist. Jedes Lebewesen hat seine Eigenschaften. Bei unseren Hunden sprechen wir von Prägung – hier sind vor allem die ersten 3-6 Monate wichtig. Bei uns Menschen dauert diese “Prägephase” länger. Und solche geprägte Menschen treffen dann aufeinander. Verlieben sich, gehen irgendwann gemeinsam durchs leben.

Nun ja, in der Verliebtheitsphase versuchen wir alle, uns von der besten, sprich kompatibelsten Seite zu zeigen. Das ist normal und auch gut so, um mit Klaus Wowereit zu sprechen. Aber auch unter der dicksten gezeigten Schokoladenseite taucht immer wieder die Grundpersönlichkeit auf. Mit allen Sonnen- und Schattenseiten. Mit den individuellen Verhaltensdrolligkeiten. Weil wir Menschen sehr oft sehr verhaltensstabil sind.

Leben lassen in einer Partnerschaft – friedlich werden

Der Effekt ist manchmal, dass sich Paare dann darüber in Stress kriegen, weil der Mann schweigsam ist, als Beispiel. War er aber schon immer. Muss dann eine Optimierung sein? Oder der andere Partner dieses oder jenes Verhalten an den tag legt. Das er eigentlich schon immer gemacht hat. Stand also alles schon auf dem Beipackzettel drauf, als die Packung geöffnet wurde. Und nun erstaunt festgestellt wird.

Manchmal ist es besser, das zu akzeptieren, was ist. Und nicht nach beispielsweise 5jähriger Beziehung plötzlich die Spielregeln zu ändern. Was dabei manchmal hilft, ist, wenn jeder der Partner die Dinge notiert, die ihn am anderen stören. Und sich dann die Liste vorlesen (kann auch mit uns als Schiedsrichter sein). Um dann gemeinsam zu entscheiden, mit was man leben kann – weil eine explizite Akzeptanz vereinbart wurde. So bekommt man vielleicht eine anfangs lange Liste auf die zwei, drei wesentlichen Punkte runter gedampft. Punkte, an denen wirklich Veränderungsarbeit geleistet werden sollte.

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