Bis dass der Tod uns scheidet…

Bis dass der Tod uns scheidet...

Wer in der katholischen Kirche heiratet, kennt den Spruch “Bis dass der Tod uns scheidet…”. Die Realität sieht dagegen anders aus, wenn man die Statistiken über Trennung und Scheidungen im Kopf hat. Wobei wir als Paartherapeuten einen neutralen Blick haben und uns nicht anmaßen weder in die eine noch in die andere Richtung eine Empfehlung zu geben. Das muss jeder Partner für sich entscheiden. Und manchmal spricht vieles dafür, es weiterhin zusammen zu versuchen, an der Partnerschaft zu arbeiten. Gleichwohl gibt es auch Partnerschaften, bei denen sich jeder Partner freier und lebendiger fühlen würde, wenn er alleine lebt.

Jede Partnerschaft beginnt irgendwann einmal. Zu einem Zeitpunkt, zu dem jeder der Partner ein bestimmtes Entwicklungs- und Lebensniveau hat. Und bestimmte Werte und Bedürfnisse, die ihm wichtig sind. Vielleicht dazu ein Beispiel: Ein Paar lernt sich kennen, wird ein Paar und entscheidet sich, die Partnerschaft monogam zu leben. Dann wird die Monogamie einem der Partner aus verschiedenen Gründen zu eng. Er will eine offene Beziehung und nimmt sich die Freiheit, der andere hält an der monogamen Ausgangssituation fest und leidet.

Partnerschaft: Bis dass der Tod uns scheidet

Um bei diesem Beispiel zu bleiben, wie könnte eine Lösung aussehen? Vor allem eine Lösung, bei dem beide Partner sich wohlfühlen und ihre Bedürfnisse erfüllt bekommen? Schwierig, wenn keiner einen Schritt auf den anderen zugehen möchte, weil er dann ja auf etwas verzichten muss. Und aufgrund des Verzichts dann ebenfalls leidet. Damit hätten wir dann schon zwei leidende Partner. Und ja, es gibt solche Situationen. Genau an so einem “tipping point” beginnt dann meist ein Kampf, wer sich durchsetzt, weil viele Paare dann versuchen, die Quadratur des Kreises zu finden. Also eine Lösung, wo es eigentlich keine partnerschaftliche Lösung mehr gibt, in der sich beide wiederfinden.

Und manchmal helfen in solchen Situationen ein paar Sitzungen bei Paartherapeuten, um genau diesen Blick zu bekommen. Ganz realistisch zu werden, anstatt Energie in Wunschvorstellungen zu stecken, die sich in Realität nicht verwirklichen lassen.

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