Es gibt zwei ultimative Fragen in einer Paartherapie, die den weiteren Verlauf bestimmen. Die erste Frage dreht sich darum, ob beide Partner noch in der Beziehung sind. Also gemeinsam die Beziehungskultur verbessern möchten. Oder ob sich einer der beiden Partner – meist still und leise – schon aus der Beziehung verabschiedet hat. Sollte das der Fall sein, hätten wir unterschiedliche Zielsetzungen. Auf der einen Seite der Wunsch, die Paarsituation zu verbessern. Und auf der anderen Seite dann eher eine Trennungsbegleitung, da wir davon ausgehen, dass eine reine Paartherapie dann keinen Sinn mehr hat, wenn sich einer der Partner schon entschlossen hat, zu gehen.
Zwei Fragen, die die Richtung einer Paartherapie bestimmen
Die zweite Frage – sollten beide Partner an der Beziehung arbeiten wollen – zielt dann auf die Erwartungshaltungen / Zielsetzungen für die gemeinsame Arbeit. Das ist insofern wichtig, weil gerade diese beiden Punkte auch Aufschluss darüber geben, wie erfolgreich eine Paartherapie sein kann. Dazu ein Beispiel: Wenn einer der Partner “nur” fingerpointing auf den anderen macht, sich aber selbst für vollkommen ok hält, dann wir es schwierig, eine gemeinsame Lösung zu finden. Oder – wie in einer Sitzung der letzten Monate geschehen – es um eine offene Beziehung geht, die nur einer der Partner möchte und auch umsetzt. Dann stehen wir mit 180 Grad diagonalen Zielsetzungen da. Verstärkt wird das dann dadurch, wenn keiner der beiden Partner von seinem Standpunkt abweichen will.
Da wir oft Fragen nach einer guten Vorbereitung für eine Sitzung bekommen. Dann haben Sie jetzt die wichtigsten Fragen schon gelesen:
- Sind beide Partner noch in der Partnerschaft und wollen daran arbeiten?
- Welche Erwartungshaltung / Zielsetzung hat jeder der Partner für die gemeinsame Arbeit?
Mehr Vorbereitung für eine Sitzung ist in unseren Augen erstmal nicht notwendig. Alles weitere ergibt sich dann eh aus der gemeinsamen Arbeit und der Interaktion zwischen Klient und Therapeuten im Verlauf der Paartherapiesitzung.