In Partnerschaften verschwindet meistens erst die sprachliche Nähe im Austausch miteinander und dann alsbald auch die körperliche Nähe zwischen den beiden Menschen. Es findet keine Zärtlichkeit mehr statt: Die Anzahl der Umarmungen wird geringer, die Begrüßung und Verabschiedung fällt kälter und distanzierter aus und das gegenseitige Bedürfnis nach Nähe wird immer weniger. Eine Liebe stirbt. Jeden Tag ein bißchen mehr. Gerade die Kleinigkeiten im Miteinander werden weniger. Erst dann tauchen die größeren Probleme und Herausforderungen auf.
Gehalten werden im Leben
Körperliche Nähe und in den Arm genommen werden, das “Gehalten werden” sind substantielle Bestandteile jeder Beziehung. Als Kind lernen Sie schon in einem frühen Alter durch “Gehalten werden” Ihr Vertrauen in die Welt und in andere Menschen. Dabei geht es vor allem um Körperkontakt. Dieses Sensorium unseres Körpers ist ein wichtiges Sinnesorgan, über das die Kinder als allererstes mit ihrer Umwelt kommunizieren. Bevor es dann irgendwann die Sprache als Austauschmedium gibt. Als Erwachsener ist es nicht anders. Das vergessen wir gerne in unserer kopfbetonten Welt. Wir schauen meistens nur auf das gesprochene Wort, anstatt auf die körperlichen Kontaktmöglichkeiten zu unserer Umwelt.
Aber: Nichts beruhigt einen Menschen so sehr, wie körperliche Nähe. Nähe zu sich und Nähe von anderen.
Und gerade für Paare gibt es hier sehr schöne Übungen. Auch zur Prophylaxe, damit das oben beschrieben gar nicht erst eintritt. Zum Beispiel sich mit offenen Augen in den Arm zu nehmen, bis ganz bewusst eine Entspannung einsetzt. Zum Beispiel mal beim Spaziergang wieder die Hand des anderen zu nehmen. Oder ihn in den Arm zu nehmen. Nah sein und Nähe halten und Nähe auch aushalten.
Wir arbeiten in unseren Seminaren und in der Paartheraoie gerne und viel mit solchen kleinen Übungen zum Halten und Gehalten werden. Vielleicht ein weiterer Grund für Sie?