Eine Paarbeziehung kann ein sehr fragiles Konstrukt sein. Je nach Herkunft, Temperament, Werten und Bildung, die jeder mit in die Beziehung mitbringt. Und je nach Resilienz, d.h. nach Fähigkeit nach einem Moment der extremen Belastung wieder in den normalen Zustand zurück zu kehren. Was schweisst Paare dann zusammen? Da gibt es sehr viele Parameter, die stimmen müssen, damit zwei sich eigentlich fremde Menschen dauerhaft miteinander interagieren können. Was auf jeden Fall als Klebstoff überbewertet wird sind
- Sex
- Große Liebe
- Gegensätze
- Beziehungsdebatten bzw. Beziehungsarbeit
Sex wird komplett überbewertet.
Was Paare mehr zusammenhält sind tiefe, verlässliche Freundschaften und auch ein „äußeres Ja“, im Gegensatz zu den unverbindlichen WG`s bzw. Fernbeziehungen, aus welchen Gründen auch immer. Laut einer Studie von Pairfarm mit mehr als 12.000 Männern und Frauen über einen Zeitraum von 14 Jahren hinweg, liegt die magische Grenze bei letztgenannten bei 2 Jahren. Über die Hälfte aller solcher Partnerschaften zerbricht.
Was viel wichtiger ist, ist neben der Verlässlichkeit auch ähnliche Wertvorstellungen, also Vertrautes. Und eine gemeinsame Zukunftsorientierung beider Partner. Und vielleicht auch ein bewusster Übergang der beiden Partner dann, wenn Kinder ins Spiel kommen. Kinder gelten als die Beziehungskiller Nummer 1. Und bei vielen Paaren geschieht der Übergang vom Paar zur Elternschaft ohne bewusste Absprachen und Reflexion. Was ebenso zusammenschweisst ist ein rücksichtsvoller Umgang miteinander, jenseits von permanenter Charakterkritik, Rechtfertigungen, den anderen ausbremsen und Geringschätzung.
Kurz gesagt: Wer sich mit dem zufriedengibt, den er gefunden hat, hat eine große Chance, seine Liebe zu bewahren und lange mit einem Menschen zusammenzubleiben. Also – ausgehend von der eigenen Unzulänglichkeit auch die Unzulänglichkeit des Partners zu tolerieren erhöht die Chance auf eine zufriedenstellende und lange Partnerschaft immens…