Ruhig mal eine Zumutung sein

Ruhig mal eine Zumutung sein

Viele werden ja seit Kindesbeinen darauf “gedrillt” ruhig und angenehm zu sein, nicht aufzufallen, sich anzupassen bis zu einem gewissen Grad der Unsichtbarkeit im Sinne der Tarnkappe von Daniel Düsentrieb. Damit wir nicht stören, damit die Erwachsenen ihr Ding durchleben können und genau dann ihre Ruhe haben, wenn sie sie möchten. Dafür werden die Kinder dann gelobt, für Unruhe gemassregelt und geschimpft. Was sich daras entwickelt ist “Ich bin ok, wenn ich ruhig bin und mich nicht zeige”. Die Kinder entwickeln daraus eine Überlebensstrategie – eine Strategie also, wie sie ohne groß anzuecken erwachsen werden können. Das ist ein unbewusster Prozess und durch jede positive Wiederholung verfestigt der sich.

Zumutung der eigenen Persönlichkeit

Und manchmal sucht man sich einen Partner, der genau das fördert und einen verstummen lässt. Die Probleme regel ich dann mit mir selbst, ich kann ja meinen Partner nicht damit belasten. Vor allem, wenn es sich bei den Problemen dann noch um das ‘Heiße Eisen’ der Sexualität handelt. Zum Beispiel. Und irgendwann sieht man sich dann als absolute Spaßbremse und sucht – gut gelernt – die Schuld bei sich selbst. Nur weil der eigene Expansions- und Lebendigkeitsdrang in der Kindheit sehr sehr eingegrenzt wurde. Das auch vor dem Hintergrund, dass ich mir zu einem hohen Prozentsatz Partner suche, die eine Verhaltens- oder Charakterähnlichkeit mit meinen Eltern haben.

Dabei kann es in einer Partnerschaft nur dann gut weitergehen, wenn jeder Teil seine Expansion ausleben kann. Und dazu ist manchmal eine gewisse Portion ‘Zumutung’ notwendig. Ich mute mich meinem Partner so zu, wie ich mich gerade fühle und wie ich gerade bin. Und wenn Sie das bisher eher nicht schaffen: Versuchen Sie mal 5 Minuten Zumutung täglich und steigern Sie Ihre Dosis. Für mehr Lebendigkeit. Ihre Lebendigkeit! Das vielleicht als Gegenentwurf zum brav und angepasst sein. Und um dem Wort Zumutung etwas seine Strenge zu nehmen.

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