Angst vor dem Alleinsein

Angst vor dem Alleinsein

Ein “Klassiker”, warum viele Paare zusammenbleiben ist die Angst vor dem Alleinsein. Sie nehmen selbst eine überaus unbefriedigend erlebte Partnerschaft in Kauf.  Weil das Unbehagen, in Trennungs-Konsequenz mit sich alleine sein zu müssen, wesentlich größer ist. Viele Menschen haben nicht gelernt, alleine mit sich zu sein. Sei es, weil die Eltern immer verfügbar waren oder schlecht loslassen konnten. Oder – im Falle einer Scheidung – das Verlassenwerden von einem Elternteil und die Tröstung des anderen Elternteils (eine Rolle, die Kinder immer wieder unbewusst gerne übernehmen) als so qualvoll erlebt wurden, dass daraus der Satz kam “Das will ich nie wieder erleben”.

Nur alleine lerne ich mich kennen, um mich dann im anderen zu finden

Und die Ablenkungen in der Umwelt sind ja auch sehr hoch, so dass auch Singles mit Angst vor dem Alleinsein gut durch den Tag kommen: Arbeit, Freundeskreis, Sport, Fernsehen, Social Media usw., um nur ein paar davon aufzuzählen. Und in vielen von denen, die nicht allein sein können, ist noch ein Hunger nach Nährung / Ernährung durch die Eltern, weil sie in ihrer Kindheit nicht genug bekommen haben und sich heute noch danach sehnen. Das Fatale: Das, was sie damals vermisst haben, werden sie durch die äußere Welt im Erwachsensein nicht mehr bekommen. Nur aus sich selbst heraus.

Was tun? Alleinsein wird im Kindesalter gelehrt und man kann es im Erwachsenenalter lernen. Schritt für Schritt, so dass das “Mit sich sein” in das aktuelle Leben hineinwachsen kann und sich der Mensch langsam auch daran gewöhnen kann, dass die Welt nicht dann aufhört zu existieren, wenn man alleine ist. Und eine gute Funktion ist es, sich selbst zu nähren. Nach zu nähren. All das, was einem vielleicht in der Jugend gefehlt hat, nun selbst in sein Leben zu holen. Damit einen Schritt erwachsener zu werden. Und dann dem Partner auch erwachsener begegnen zu können.

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