Ein großes Thema in der Paartherapie nimmt die eigene Beziehungsfähigkeit ein. Die Frage stellt sich meistens dann, wenn ich Probleme in meinen Beziehungen habe. Oftmals geht es dabei um ungute Beziehungen, in denen einer oder beide Partner leider. Oder um Beziehungen, die nicht lange andauern. Obwohl der Wunsch da ist. Und auch vermeintlich alles dafür getan wird, dass die Beziehungen halten. Da ist dann guter Rat teuer. Aber auch das ist ein gutes Thema für eine Paartherapie oder eine einzeltherapeutische Sitzung. Denn öfters, als man glaubt, hat die Beziehungsfähigkeit mehr mit der eigenen Biografie zu tun. Als mit der aktuellen Partnerschaft.
Wie ist es um meine Beziehungsfähigkeit bestellt?
Beziehung ist etwas, was wir Lebewesen sehr früh im Leben lernen. Von unseren Bezugspersonen. Wie gut wir gehalten werden. Und wie viel Sicherheit wir darin spüren. Wenn wenig Sicherheit gefühlt wird, haben wir oft die Tendenz, uns zu verkopfen. Also alles eher von der intellektuellen Schiene her zu betrachten. Liebe und Zuneigung, Sicherheit und Vertrauen aber verspüren wir im Körper. Doch bei vielen Kopfmenschen ist genau dieser körperliche Zugang versperrt. Aus gutem Grund. Wie wir Lebewesen unsere Verhaltensweisen immer aus gutem Grund entwickeln.
Und diesem Grund gilt es auf die Spur zu kommen. Und auch zu spüren. Ach ja, wie war das damals. Und was davon spüre ich heute noch. Um dann Schritt für Schritt vom Kopf wieder in den Körper zu kommen. Und gemeinsam mit mir zu schauen, wie viel von dem alten Verhalten heute noch notwendig ist. Oder modifiziert gehört. Damit sich neue Lebensformen auch in uns einprägen und so immer mehr zu unserem Alltags-Repertoire gehören. Aus diesem Grund schlagen wir vielen Paaren neben den gemeinsamen Sitzungen auch Einzelsitzungen mit einem von uns Beiden vor. Damit jeder der Partner genug geschützten Raum hat, um auf seine höchstpersönliche Reise zu gehen.
Um dann nach ein paar Einzelschritten immer wieder gemeinsam das Paargespräch zu suchen.