Positive Gefühle in der Partnerschaft

Positive Gefühle in der Partnerschaft

Wir lieben es, manchmal in der “Psychologie heute” zu stöbern. In einer der letzten Ausgaben fiel uns ein Artikel zum Thema Flourishing auf, einem Begriff, der beschreibt, wie Menschen aufblühen und gedeihen. Auch in der Partnerschaft. Im Mittelpunkt dieser Theorie steht die Frage, was ein erfülltes Leben und was eine erfüllte Partnerschaft ausmacht. Dazu stellten sich die Theoretiker die Frage, wie viele positive Emotionen eine Partnerschaft braucht, damit sie aufblüht und auch die Frage, welches Maß an negativen Emotionen diesen idealen Zustand verhindert.

Was braucht meine Partnerschaft?

Genau – was braucht meine Partnerschaft, um immer wieder aufzublühen? Laut einer Untersuchung liegt für eine Partnerschaft der Quotient bei 4:1 als unterste Grenze. Das bedeutet, daß die positiven Gefühle ein vierfaches der negativen sein müssen, damit die Prognose über die Qualität und Dauer der Beziehung gut ist. Dieses Mischungsverhältnis ist natürlich nicht in Stein gemeisselt, sondern das Paar hat alle Möglichkeiten in der Hand, daran zu arbeiten. Das nennt sich dann Beziehungsarbeit. Daraus ergibt sich die spannende Frage, ob ich überhaupt weiss, wie ich bei meinem Partner diese positiven Gefühle entfachen kann. Und natürlich auch umgekehrt.

Aber – es gibt auch eine Obergrenze! Der Effekt des Erblühens erlischt bei einem Verhältnis von 11:1: Wenn also die negativen Emotionen nur noch in homöopathischen Potenzen auftreten, kippt das Glück schnell um. Zuviel des Guten. Oder eine zu dicke rosarote Brille, die die Realität nicht mehr findet. Weil – eine Beziehung ohne Differenzen, ohne Kritik, ohne Enttäuschung ist nicht vorstellbar. Das wäre dann wirklich überirdisch.

Unsentimentaler Tipp von uns: Schreiben Sie ruhig mal – jeder für sich – auf, was Ihnen zum Thema Flourishing einfällt. Machen Sie ein heiteres Ratespiel daraus – weiß mein Partner, was mir gut tut? Wieviel davon bekommt denn jeder? Und wäre der andere bereit, etwas mehr zu tun? Und ich selbst? Vielleicht führen Sie auch wieder solche Aufblühzeiten bei sich in der Partnerschaft ein – ein Wochenende im Quartal. Oder öfters. Und vielleicht ein paar Kleingärtnereinheiten zwischendurch.

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